Autobio

Performance

In ihrem performativen Projekt Autobio erkundet die Künstlerin Kenza Lansari die Heyvaert-Straße im Brüsseler Viertel Anderlecht, einen Umschlagplatz für ausrangierte Fahrzeuge, die aufgrund hoher Emissionen nicht mehr in Europa genutzt werden dürfen. Von hier aus gelangen sie weiter nach Nordafrika und erhalten ein „zweites Leben“. Diese Bewegung offenbart ein Netzwerk postkolonialer Mobilität, in dem ökologische Verantwortung ausgelagert und Unsichtbarmachung zum Prinzip wird. 
Aus queer-feministischer Perspektive richtet Autobio den Blick auf die Verschränkung von Körper, Raum, Technologie und Privilegien. Die Arbeit verknüpft dokumentarische Praxis mit biografischer Selbstbefragung: Welche Rolle spielt das eigene Umweltprivileg im globalen Gefüge ökologischer Ausbeutung? Wie wirkt sich strukturelle Verantwortung auf individuelle Handlungsspielräume aus? Autobio wird zur persönlichen Spurensuche nach individueller Verstrickung in strukturelle Klimagerechtigkeitsfragen und eröffnet einen kritischen Blick auf westliche Vorstellungen von Nachhaltigkeit. 

Do. 3. Juli 2025, 21:00-21:30
Schloßplatz 2
70173 Stuttgart